Ratzinger: Kritik geht am Inhalt
vorbei
Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Ratzinger"
verteidigt die umstrittene Erklärung "Dominus Jesus".
In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"
meinte Ratzinger, dass das eigentliche Thema des Dokuments übersehen
worden sei.
Für Kardinal Ratzinger ist die Kritik an der Erklärung größtenteils
an deren Inhalt vorbeigegangen. Papst Johannes Paul II. sei es, so der
Kardinal, in dem Papier darum gegangen im Heiligen Jahr "ein großes,
feierliches Bekenntnis zum Herrsein Jesu Christi abzulegen".
Die Erklärung sollte eine Aufforderung an alle Christen sein, sich diesem
Bekenntnis anzuschließen und so dem Heiligen Jahr ein "große, in
die Tiefe reichende Bedeutung zu geben".
"Völlig absurd"
Die vieldiskutiert und angegriffenen Stellen zur Ökumene und zur
Stellung anderer christlicher Kirchen seien dagegen nur ein kleiner Teil
des Dokuments.
Die Erregung innerhalb der evangelischen Kirchen, etwa über die
Einstufung als "kirchliche Gemeinschaften", nicht aber als
"Kirchen", versteht Ratzinger nicht. Vielmehr ist es für ihn
"völlig absurd, was unsere lutherischen Freunde allem Anschein nach
im Augenblick wollen: dass wir diese zufälligen historischen Bildungen im
gleichen Sinn als Kirche ansehen, wie wir glauben, dass es die auf der
Nachfolge der Apostel im Bischofsamt beruhende katholische Kirche
ist".
Kein Alleingang
Vorwürfe, dass die Glaubenskongregation die Erklärung ohne
ausreichende Rücksprache mit anderen Kurienbehörden erstellt hätte,
wies Ratzinger zurück. Der Präsident des Rates für den Dialog mit den
Religionen, Kardinal Francis Arinze hätte ebenso an der Erstellung des
Dokuments mitgewirkt, wie der Präsident, Kardinal Edward Cassidy, und der
Sekretär des Einheitsrates, Bischof Walter Kasper.
Links:
Aufgregung um "Dominus Jesus"
Reaktionen von Protestantischen
Kirchen
Stellungnahme vom
Theologen Hans Küng
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