News 11. 05. 2007

Aparecida - Brasiliens größter Wallfahrtsort 

Der Ort Aparecida (Deutsch: "Erschienene") liegt etwa 160 Kilometer östlich der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo. 1717 sollen dort drei Fischer eine knapp 40 Zentimeter hohe Marienstatue im Wasser entdeckt haben, die aus dem Dorf den bedeutendsten Wallfahrtsort Brasiliens und eine der größten Pilgerstätten der Welt machte.

Aparecida hat nur 36 000 Einwohner, wird jedes Jahr aber von 7 bis 8 Millionen Pilgern besucht. Sie erweisen dort der brasilianischen Schutzpatronin Nossa Senhora Aparecida, "unserer erschienenen Herrin", die Ehre. Die schwarze Madonna mit ihrer Diamantenkrone und dem bodenlangen blauen Umhang ist in Brasilien praktisch in jedem Wohnzimmer, jeder Autowerkstatt, in Bussen oder im Büro zu sehen.

Madonna verhalf zu einem reichen Fischfang

Laut der Gründungslegende von Aparecida kündigte sich im Jahr 1717 Dom Pedro de Almeida, Conde de Assumar, zu einem Besuch in der "Goldstadt" Ouro Preto an. Sein Weg führte durch Guaratingueta, und so wurden drei Fischer beauftragt, genügend Fische für einen Empfang zu besorgen: Domingos Garcia, Filipe Pedroso und Joao Alves. Ihre Netze blieben jedoch leer, sie fuhren weiter an einen Ort namens Porto Itaguacu. Dort warf Alves sein Netz aus und staunte, als er eine Tonstatue der Gottesmutter aus dem Wasser zog - jedoch ohne Kopf. Er warf sein Netz erneut aus und barg auch den Kopf der Statue. Daraufhin füllte sich der Fluss mit Fischen und die drei Männer machten einen überreichen Fang.

Das größte Marienheiligtum der Welt

Fünfzehn Jahre lang befand sich die Madonna im Haus Pedrosos. 1734 entschloss sich die Gemeinde Guaratingueta, eine öffentliche Kapelle zu bauen, die 1745 eingeweiht wurde. 1834 wurde eine neue Kirche (die alte Basilika) gebaut, um dem stetig wachsenden Strom der Gläubigen zu entsprechen. 1928 wurde Aparecida eine eigene Stadt, 1929 erklärte Pius XI. Unsere Liebe Frau von Aparecida zur Schutzpatronin Brasiliens. 1955 wurde die Basilika wiederum zu klein und man begann mit dem Bau der neuen Basilika nach Plänen von Benedito Calixto. Die Basilika wurde 1980 von Johannes Paul II. geweiht. Sie ist jedoch immer noch nicht fertig: Stetige Ausbau- und Reparaturmaßnahmen stehen an, ebenso wie die Anbringung des Innen- und Außenschmuckes. Mit 173 Meter Länge, 168 Meter Breite und einer Höhe von 40 Metern (Schiffe) bzw. 70 Metern (Kuppel) ist die Wallfahrtskirche der zentrale Anziehungspunkt der Stadt. 1984 erklärte die Brasilianische Bischofskonferenz sie zum größten Marienheiligtum der Welt. Die Basilika hat ein Fassungsvermögen von mehr als 45.000 Menschen.

 

 

Überblick:

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