News 27. 02. 2009

Kardinal Kasper: Piusbruderschaft muss sich zum Konzil bekennen

Kurienkardinal Walter Kasper hat die lefebvrianische Piusbruderschaft dazu aufgerufen, sich zum Zweiten Vatikanischen Konzil bekennen. Falls dies nicht geschehen sollte, "wird es wohl zum endgültigen Bruch kommen", sagte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Einheit der Christen am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung in Deutschland.

Das Grundproblem der Piusbruderschaft sei deren statisches Verhältnis zur Tradition, die nach deren Verständnis irgendwann zum Stehen gekommen sei. "Tradition ist aber etwas Lebendiges, das sich weiter entwickelt", so Kasper. Das Zweite Vatikanische Konzil sei daher kein Bruch der Tradition, sondern stehe auf dem Boden katholischer Traditionen, sagte Kasper. "Das Konzil ist längst bei den Katholiken angekommen und auch angenommen, kein Papst kann dahinter zurück", so Kasper. Das wolle Benedikt XVI. auch gar nicht, unterstrich Kasper.

Katholische Kirche hat von Luther gelernt

Der "Ökumene-Minister" des Papstes verwies auf das historische Beispiel des Reformators Martin Luthers. In seinem Fall habe der damalige Papst den Fehler gemacht, anstatt auf Dialog zu schnell auf Konfrontation und Ausschluss zu setzen. Diesen Fehler wollte Benedikt XVI. nach Kaspers Überzeugung nicht wiederholen. Längst habe die katholische Kirche von Luther gelernt, etwa in Fragen der Bibelauslegung. Inzwischen ist der Reformator nach den Worten des Kardinals "eine Quelle der Reflexion für beide Kirchen". Der Protestantismus habe viel zur Ausprägung der Moderne beigetragen, sagte der Theologe. Kasper äußerte sich beim "I. Wolfenbütteler Forum Glaube und Vernunft", das auf Einladung des "Katholischen Forums Niedersachsen" stattfand.

 

 

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