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News 27. 07. 2006 |
Caritas: Situation im Libanon "extrem dramatisch"Die Lage der Binnenflüchtlinge im Libanon ist laut dem Leiter der Auslandshilfe der Caritas Österreich, Christoph Petrik-Schweifer, "extrem dramatisch".Die Versorgung der Binnenflüchtlinge werde immer schwieriger, vor allem im Südteil des Landes werde Nahrung und Wasser knapp, es gebe derzeit zu vielen Gebieten keinen Zugang, erklärte Petrik-Schweifer am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien. Der Caritas-Mitarbeiter nannte die Errichtung von Hilfskorridoren, auf denen Helfer sicher sind, als vordringlich notwendige Maßnahme. Jetzt komme es immer wieder zu Situationen, in denen die Mitarbeiter der Caritas "nur unter eigener Lebensgefahr Leben retten" könnten. Palästinenser leiden besondersBesonders schwierig sei die Lage der rund 100.000 in Flüchtlingslagern zusammengepferchten Palästinenser im Libanon, berichtete Petrik-Schweifer, der den Libanon noch kurz vor Ausbruch der Kampfhandlungen bereist hatte. Sie seien den Kampfhandlungen schutzlos ausgeliefert, könnten sich kaum schützen oder gar ins Ausland flüchten, so der Caritas-Auslandschef. Seit die PLO nicht mehr im Land sei, kümmere sich kaum jemand um diese Menschen, begründete Petrik-Schweifer das besondere Augenmerk der Caritas auf palästinensische Flüchtlinge. Diakonie: 650.000 Menschen auf der FluchtAuch die Diakonie-Österreich berichtete am Donnerstag von einer Verschlechterung der Versorgungslage und der humanitären Situation im Libanon. Mindestens 650.000 Menschen seien auf der Flucht, rund 100.000 Flüchtlinge hätten Zuflucht in Kirchen, Klöstern und christlichen Schulen gefunden. "Die Kirchen im Libanon haben ihre Türen geöffnet. Sie gewähren Menschen in Not ein Dach über dem Kopf, unabhängig davon, welcher Religion sie angehören", so der Generalsekretär des nahöstlichen Kirchenrates MECC, Guirguis Saleh, in der Diakonie-Aussendung. Die Gemeinden versorgten die Flüchtlinge mit eigenen Mitteln, "doch die Vorräte gehen schnell zur Neige". Baldiger Nachschub aus dem Ausland sei dringend erforderlich. Die internationale Allianz kirchlicher Hilfswerke ACT (Action by Churches Together), der die Diakonie-Österreich angehört, will ihre Hilfsprogramme weiter ausweiten.
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