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News 02. 03. 2009 |
Deutsche Bischofskonferenz rechnet mit Bruch zwischen Piusbruderschaft und RomDie Deutsche Bischofskonferenz rechnet mit einem endgültigen Bruch zwischen der traditionalistischen Piusbruderschaft und Rom. Wenn die Traditionalisten nicht das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) und die Autorität des Papstes samt Weisungsbefugnis anerkennen, "dann gibt es für sie keinen Platz in der Kirche", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Montag in Hamburg.Sollten die Piusbrüder die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht anerkennen, dann, so Zollitsch wörtlich, "wäre die Folge, dass tatsächlich festgestellt wird, sie gehören nicht dazu". Die von Papst Benedikt vor wenigen Wochen aufgehobene Exkommunikation der traditionalistischen Bischöfe würde dann wieder in Kraft treten, erklärte Zollitsch zu Beginn der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Hamburg. Zollitsch kündigte an, nächste Woche Papst Benedikt XVI. in Rom zu treffen und ihm dabei die Haltung der deutschen Bischöfe zu vermitteln. Zollitsch rechnet nicht "keinem positiven Ergebnis"Es liege jetzt an der Piusbruderschaft, sich ganz klar zu dem zu bekennen, was von ihnen verlangt wird, sagte Zollitsch. "Die Äußerungen, die bisher von dort gekommen sind, genügend keineswegs, ja sie sind für mich eher enttäuschend. (...) Wenn nicht ein kleines Wunder geschieht, fürchte ich, dass das Ganze zu keinem positiven Ergebnis führen wird", sagte er. Williamson-Erklärung ist unzureichendZum Holocaust-Leugner Richard Williamson sagte Zollitsch, dieser habe sich zwar entschuldigt, aber seine Äußerung weder bedauert noch dafür um Verzeihung gebeten. "Das genügt keineswegs für eine Rehabilitierung dieses Mannes. "Riss in der Kirche"In einem Interview mit dem "Hamburger Abendblatt" sprach Zollitsch angesichts der Diskussionen rund um die Piusbruderschaft von einem drohenden "Riss in der katholischen Kirche in Deutschland". Viele Gläubige befürchteten, dass die Kirche sich hinter das Zweite Vatikanische Konzil zurückbewegen könnte, so Zollitsch. Bischöfe tagen erstmals in HamburgDie 68 Bischöfe, die rund 25 Millionen Katholiken in Deutschland repräsentieren, tagen noch bis Donnerstag in Hamburg und werden auch über die Piusbruderschaft diskutieren. Es ist die erste Zusammenkunft der Deutschen Bischofskonferenz in Hamburg. Da es keine dafür geeignete kirchliche Einrichtung gibt, sind die Bischöfe erstmals in einem Hotel untergebracht. Mit einem Gottesdienst in der Domkirche St. Marien wurde die Frühjahrstagung eröffnet. Offiziell im Mittelpunkt der Beratungen steht die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise. Zum Thema Piusbruderschaft hat die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" eine klare Stellungnahme der Bischöfe gefordert. Sie will dem Sekretär der DBK an diesem Dienstag eine Petition überreichen, die "die uneingeschränkte Anerkennung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils" fordert. Christlich-jüdische GesprächeBereits vor Beginn der viertägigen Tagung trafen sich Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Allgemeinen und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz in der Hamburger Talmud-Thora Schule. Die Ereignisse und Irritationen um den Umgang der katholischen Kirche mit der Piusbruderschaft habe das gewachsene Vertrauensverhältnis der Christen und Juden in Deutschland "zwar belastet, aber nicht nachhaltig stören können", teilte die DBK mit. Die kritischen Punkte seien "in großer Offenheit und mit hoher Authentizität angesprochen worden, so dass neues Zutrauen zueinander für den gemeinsam zu gestaltenden Weg in die Zukunft gewonnen wurde".
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