![]() |
![]() |
|
News 25. 03. 2010 |
Missbrauch - Bischof Küng: Kirche zahlt Therapie für OpferDer St. Pöltener Diözesanbischof Klaus Küng hat am Mittwochabend Zahlungen für Opfer von sexuellem Missbrauch eingeräumt. In der Ö1-Diskussionssendung "Im Klartext" berichtete Küng von zwei bis drei Fällen, in denen die Therapie bezahlt worden sei. Schweigegeld sei jedoch nicht bezahlt worden.Gleichzeitig meinte Küng aber auch, dass nach den Prinzip von Ursache und Wirkung zuerst der Täter für Schadenersatz aufkommen solle. Udo Jesionek, der Präsident des Weißen Ringes, bestätigte, ein Bischof habe zugesagt, dass für Therapie bezahlt werde. Küng kann sich bei der Aufarbeitung von Missbrauchs-Fällen eine Zusammenarbeit der Kirche mit anderen Stellen "gut vorstellen". Auch einen Opferfonds schloss er nicht aus. Pädophile entfernenPädophile Geistliche müssen nach Ansicht des St. Pöltener Bischofs "entfernt" werden. "In der Regel" führe dies dazu, dass so jemand nicht mehr in der Arbeit mit Kindern eingesetzt werde. Küng berichtete von einem Fall, wo der Betroffene zunächst in den administrativen Bereich versetzt und nach einer Bewährung dann in einem Krankenhaus ohne Kinderabteilung eingesetzt worden sei. Wie man mit solchen Fällen umgehe, hänge auch davon ab, ob der Betroffene bereit zu einer Therapie sei und den Anweisungen folge. Anwalt: Klage nach Terrorparagrafen denkbarDer Wiener Rechtsanwalt Georg Zanger kann sich unterdessen vorstellen, die Kirche nach dem sogenannten Terrorparagrafen vor Gericht zu bringen. "Es wäre zu überlegen, gegen Organisatoren kirchlicher Einrichtungen eine Anzeige wegen des möglichen Vorliegens einer Kriminellen Organisation einzubringen", sagt Zanger in der Donnerstag-Ausgabe der "Presse". Genau dieser Tatbestand (Strafdrohung zwischen 6 Monaten und 5 Jahren Haft) wird bei einem derzeit in Wiener Neustadt laufenden Strafprozess 13 Tierschützern vorgeworfen. Zanger denkt, "der Paragraf 278 a StGB ist nicht nur für Tierschützer gemacht." Nun müsse geprüft werden, "inwieweit organisiertes Verhalten hinter dem bisherigen Vertuschen und damit hinter der Gewalt und dem sexuellen Missbrauch steht." Wenn nur einzelne Erzieher hinter den Übergriffen stecken, sehe es anders aus, "als wenn Übergriffe unter der Toleranz anderer passiert sind." Sollten sich Übergriffe in der einen oder anderen Einrichtung als "systemimmanent" herausstellen, sei eine Anzeige nach § 278a StGB jedenfalls gerechtfertigt.
ORF TVthek:- Missbrauchsfälle - Täglich neue Enthüllungen
Weitere News zum Thema: - 25. 03. 2010: Evangelischer Pfarrer als Kind in Kremsmünster missbraucht - 23. 03. 2010: Oberösterreich: Vorwürfe gegen ehemaliges Erziehungsheim - 23. 03. 2010: Bischof Scheuer für Debatte über Zölibat - 23. 03. 2010: Kirche erarbeitet Gesamtkonzept zum Umgang mit sexuellem Missbrauch - 22. 03. 2010: Scheuer: Papst hört die Opfer und versteht ihr Leid - 20. 03. 2010: Schönborn: Papstbrief ist klare Maßgabe auch für Österreich - 17. 03. 2010: Missbrauch - Auch Stift Wilten und Wiltener Sängerknaben betroffen - 17. 03. 2010: Missbrauch: Vorarlberger Kriminalpolizei ermittelt auf Hochtouren - 17. 03. 2010: Kremsmünsterer Schüler für Differenzierung von Vorwürfen - 16. 03. 2010: Über 100 Missbrauchsfälle gemeldet - 15. 03. 2010: Zwei weitere Patres in Kremsmünster suspendiert - 12. 03. 2010: Missbrauch: Verdachtsfall auch in Wilhering - 12. 03. 2010: Wien: Salesianer prüfen Missbrauchsvorwurf - 12. 03. 2010: Missbrauch - Weitere Fälle in Salzburg bekannt geworden - 12. 03. 2010: Missbrauch - Kothgasser für Diskussion über den Zölibat
|
![]() |