News 13. 04. 2010

Missbrauch: Diözese Linz übermittelt 30 Fälle an Staatsanwaltschaften

Die Kommission gegen Missbrauch und Gewalt der Diözese Linz, bei der seit Jahresbeginn etwa 100 Hinweise auf Missbrauch eingegangen sind, wird in den kommenden Tagen rund 30 konkrete Verdachtsfälle an die Staatsanwaltschaften übermitteln. Das berichtete der Leiter der Kommission, Josef Gruber, am Dienstag im Gespräch mit "Life Radio".

Die Behörden werden prüfen, ob die Fälle strafrechtlich relevant sind. Sollten sie dagegen bereits verjährt sein, gehen die Akten zurück an die Diözese. Dann sollen sie noch einmal inhaltlich geprüft werden. Die diözesane Kommission will sich mit Opfern und Tätern auseinandersetzen und mögliche Konsequenzen vorschlagen. Auch bei der oberösterreichischen Polizei sind in den vergangenen Monaten mehrere Hinweise auf Kindesmissbrauch eingegangen. Laut "Life Radio" gab es insgesamt 23 Anzeigen - darunter neue schwere Fälle, in denen es zwischen Täter und Kind auch zum Beischlaf gekommen sein soll.

Pater aus Kremsmünster drohen eventuell bis zu 27 Jahre Gefängnis

Die Taten, die einem Pater des Stiftes Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf) vorgeworfen werden, könnten nicht verjährt sein, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Dienstag. Der zuständige Steyrer Staatsanwalt Andreas Pechatschek bestätigte gegenüber der Zeitung, dass gegen den Geistlichen Vorwürfe wegen schweren sexuellen Missbrauchs mit Dauerfolgen bestünden. Dafür würden im Extremfall 27 Jahre Gefängnis drohen.

 

 

Link:

- Diözesane Ombudsstellen für Opfer sexuellen Missbrauchs in der röm.-kath. Kirche

 

ORF TVthek:

- Missbrauchsfälle - Täglich neue Enthüllungen

 

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